Dominikus-Bewohner besuchten die Lampertheimer Kerwe
Während eines gemütlichen Bummels über den Festplatz schwelgten Bewohner in Erinnerungen und man unterhielt sich über den geschichtlichen Ursprung der Kerwe.
Wer an Kirmes denkt, hat den Geruch von Popcorn, gebrannten Mandeln und Backfisch in der Nase. Alles ist bunt, überall blinken Lichter und Schausteller machen lautstark auf sich aufmerksam. Die Kirmes hat eine lange Tradition. Aus dem einstmaligen Kirchweihfest, auch Kirchmess genannt, entwickelte sich ab dem Mittelalter die Veranstaltung wie wir sie heute kennen – mit Warenhändlern, Buden und Karussells.
Kirmes als Familientreffen und Partnerbörse
Ursprünglich war die Kirmes ein Fest zum Gedenken an die Einweihung der Dorfkirche. Das ganze Dorf kam an diesen Tagen auf dem Dorfplatz zusammen, um ausgelassen zu feiern, zu tanzen und gemeinsam zu essen. Niemand arbeitete während der Kirchmess, für die Bauern waren es die einzigen freien Tage im Jahr.
Es war ein Fest für die ganze Familie. Die Verwandtschaft kündigte sich an, die Stuben wurden herausgeputzt und im 18. Jahrhundert war es sogar üblich, ganze Häuserfassaden zu streichen. Für junge, heiratswillige Menschen war die Kirmes eine willkommene Gelegenheit, einen geeigneten Partner kennenzulernen.
Auch der ein oder andere Dominikus-Bewohner lernte seinen Partner auf der Kerwe kennen und konnte den geschichtlichen Hintergrund bestätigen.
Lampertheim, den 9. September 2019.