
„Hühner waren meine Puppen …“
Im Rahmen der Biografiearbeit bzw. dem Erzählen von Lebensgeschichten wurde den Betreuungskräften bewusst, dass das Haustier „Huhn“ bei einigen BewohnerInnen einen ganz besonderen Stellenwert hat bzw. hatte.
Es wurde erzählt, dass man keine Hühnersuppe essen kann, weil einem das Huhn seit Kindertagen derart ans Herz gewachsen ist, dass es ein Leben lang vom Speiseplan gestrichen wurde. Eine Dame erzählte „Hühner waren meine Puppen. Ich habe sie getragen und im Puppenwagen spazieren gefahren. Sie waren meine Spielkameraden.“ Andere BewohnerInnen erzählten ähnliches und so entstand die Idee, den BewohnerInnen den Kontakt zu lebendigen Hühnern zu ermöglichen. Es stellte sich heraus, dass der Sohn unser Mitarbeiterin Silke Lietz, Nikolas Lietz, seit zwei Jahren Hühner hält und züchtet. Herr Lietz und seine Lebensgefährtin Mila Schuhmacher erklärten sich bereit uns mit zwei Hühnern zu besuchen – und so geschah es. Die BewohnerInnen warteten gespannt im Bewegungsraum und die Freude war groß, als Herr Lietz zwei Hühner aus dem Transportkarton hob. So lief ein „Haushuhn“ (Legehybridhuhn) und ein imposantes Brahma-Huhn auf die erwartungsfrohen BewohnerInnen zu. Herr Lietz gab den BewohnerInnen eine Körnermischung zum Füttern der Hühner, die bei den Hühnern als besondere Leckerei bekannt ist. Herr Lietz erzählte noch viel Wissenswertes rund um die Hühnerzucht. So lernten alle Anwesenden, dass die Hühner im Freiland auf der Wiese leben und erst mit dem Einbruch der Dunkelheit wieder in ihren Stall gehen. Es gibt trotz Schutzvorkehrungen immer wieder Probleme mit dem Habicht, so dass das gesamte Grundstück demnächst als Voliere gestaltet wird. Das „Brahma-Huhn“ kommt aus Nordamerika und hat Federn an seinen Füßen. Es legt Eier von einem Gewicht von ca. 100 g (im Vergleich zum Haushuhn mit ca. 50g). Dieses Huhn wiegt mit ca. 4,5 kg auch mehr als doppelt so viel wie das „Haushuhn“. Herr Lietz erzählte, dass er großes Interesse an „besonderen“ Hühnerrassen hat und gerne ein „Blumenhuhn“ hätte. Daraufhin äußerten die BewohnerInnen großes Interesse auch ein solches Huhn einmal zu sehen. Zum Abschluss bedankte sich Frau Katja Müller (LSB) bei Herrn Lietz und Frau Schumacher mit einem kleinen Präsent.