Therapiebegleithund Morris

Der Star im Haus St. Peter in Altendiez

Wo immer der braungefleckte Dalmatiner Rüde Morris, oder mit Zuchtnamen Truesoul Evenstar, im Haus St. Peter auftaucht, sorgt er für großes Entzücken. Die BewohnerInnen rufen und

locken ihn herbei, streicheln ihn und sprechen ihn liebevoll an. Alle zwei Wochen kommt Morris aktuell zu Besuch in das Haus St. Peter und wird über den Wochenplan auch im Voraus angekündigt.

Morris genießt diese Aufmerksamkeit in vollen Zügen, doch bevor er auf die BewohnerInnen zusteuert, die ihn rufen, schaut er zu Frauchen und Leitung des Betreuungsdienstes Frau Müller rüber. Erst, wenn sie mit einem Handzeichen und per Stimmkommando das Okay gibt, trottet der siebenjährige ausgebildete Therapiebegleithund los und lässt sich bewundern und kraulen.

Die BewohnerInnen des Hauses fragen regelmäßig wann Morris wieder kommt und warten dann ganz gespannt auf den Tag.  

Frau Müller (Ergotherapeutin), die mit ihrem Dalmatiner eine Ausbildung zum Therapiebegleithund erfolgreich abgeschlossen hat, freut sich sehr über das Interesse der BewohnerInnen, beantwortet gerne alle Fragen rund um den Hund und kommt mit den BewohnerInnen durch Morris ins Gespräch. Morris ist rassebedingt sehr agil, braucht viel Bewegung, arbeitet aber auch sehr gerne mit dem Kopf und den Menschen zusammen. Für den Dalmatiner ist der Besuch bei den Senioren eine sinnvolle Beschäftigung, wodurch er am Ende des Arbeitstages, natürlich mit ausreichend Ruhe- und Trinkpausen sowie Spaziergängen zwischendurch, sehr gut ausgelastet ist.

Die Berührung mit dem Fell und die Wärme, die ein Hund ausstrahlt, wirken auf viele Menschen beruhigend und macht sie zufrieden. Außerdem werden die BewohnerInnen geistig und körperlich aktiviert. Sie greifen beispielsweise einen Ball, oder Apportierbeutel, den über den Boden rollen, oder werfen, packen Leckerli-Pakete, die Morris dann auspacken muss oder geben ihm Kommandos auf die er reagieren soll. So kommt nicht nur etwas Bewegung in die Gruppe, sondern es entstehen auch Gespräche über die verschiedenen Kunststücke, die Morris beherrscht, oder im Rahmen der Biografiearbeit auch viele neue Informationen über Kommandos, die vielleicht das eigene Haustier früher beherrschte etc.

Der tierische Besuchsdienst ist letztlich für alle ein Gewinn so Frau Müller „Der tierische Besuch kommt bei den BewohnerInnen mit und ohne Demenz sehr gut an. Es nehmen sogar BewohnerInnen an dem Angebot teil, die sonst bisher Betreuungsangebote ablehnten. Für die bettlägerigen BewohnerInnen gibt es auch die Möglichkeit, dass sich der Therapiebegleithund zu ihnen ins Bett legt, wenn sie das wünschen. Dies erfordert natürlich besondere Maßnahmen, die aus hygienischer und sicherheitsbedingter Sicht zu beachten sind. Für solche Aktivierungen bringen wir extra Bettlaken mit, die direkt im Anschluss bei 90 Grad gewaschen werden. Außerdem werden die Hände der BewohnerInnen auch im Anschluss gewaschen. Auch an den Therapiebegleithund Morris sind einige Anforderungen gestellt und somit bekommt er nur hochwertiges Trockenfutter, ist vollständig geimpft, wird regelmäßig entwurmt und beim Tierarzt vorgestellt.“

Altendiez den 2. Februar 2022.